Geschichte und Entwicklung des Schützenvereines
Schwerte-Ost e. V. 1924

Am 01.10.1922 wurde das Eisenbahn- Ausbesserungswerk im Ortsteil Schwerte- Ost mit einer Belegschaft von 950 Arbeitern und Beamten eröffnet. Bis Ende 1925 wuchs die Belegschaft auf insgesamt 1.663 Personen an und betrug zu Hochzeiten fast 4.000. 
Für die Beschäftigten entstand zwischen 1920 und 1935 ein preisgünstiger Wohnraum in Form der Kreinberg-Siedlung nordwestlich des Werksgeländes. 

Mit der Weiterentwicklung der Wohnsiedlung „Am Kreinberg“ begann auch für die Bewohner die Zeit, gesellschaftliches Leben einzuleiten. 
Aus der Tradition eines großen Teils der Bewohner, die damals überwiegend aus dem vom Schützenwesen geprägten Sauerland nach Schwerte-Ost gezogen waren, ergab es sich als Selbstverständnis, einen Schützenverein zur Pflege des alten Brauchtums und der Geselligkeit ins Leben zu rufen. 

Somit wurde am 25. Juli 1924 im Speisesaal des Eisenbahn- Ausbesserungswerkes Schwerte-Ost von 30 Arbeitskollegen der Entschluss gefasst, einen Schützenverein in Schwerte-Ost zu gründen. Nachdem man sich grundsätzlich einig war, der neuen Sache zu dienen, ging man zur Fassung der 1. Tagesordnung über und wählte in den 1. Vorstand als 

1. Vorsitzender Ferdinand Peck 
1. Schriftführer Karl Heise 
1. Kassierer Paul Robach 

Zweck dieses Vereins war, möglichst vielen Bewohnern der neu entstandenen Siedlung auch außerhalb ihrer beruflichen Tätigkeit ein Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Frosinns zu geben. „Frohsinn und Geselligkeit sei unser Wahlspruch allezeit“. Diesem Leitspruch wird bis heute gefolgt. 

Der Schützenverein hat sich zur Aufgabe gemacht, Geschichte, Tradition und Brauchtum den Bürgerinnen und Bürger, vor allem der Jugend, durch viele Aktivitäten zu vermitteln. 

Mit Begeisterung wurde noch im Gründungsjahr am 6. und 7. September das Schützenfest begangen. Das Festzelt stand auf dem Gelände des heutigen von-Borriesweg. 
Der Verein zählte zu dieser Zeit 49 Mitglieder. 

Im Juni 1927 feiert der Verein sein 3. Schützenfest und verbindet damit die Fahnenweihe der neuen Vereinsfahne, die für 500,- RM gekauft wird.

Am 20. April 1928 wird unter der Leitung der beiden Schießmeister mit dem Bau eines eigenen Schießstandes östlich der Kläranlagen in Schwerte- Ost begonnen. Die offizielle Einweihung findet am 05. August statt. 

Der Schützenverein erringt im Jahre 1937 die Stadtmeisterschaft. An mehrere Schützenbrüder können Auszeichnungen des Schützenverbandes überreicht werden. Beim 9. Schützenfest, dass unter großer Beteiligung der Siedlungsbewohner gefeiert wird, ist außer den drei Schwerter Schützenvereinen auch erstmals die Schützen-Bürgerwehr Freiheit Westhofen vertreten. 

Das Vereinsleben erfährt im Jahre 1938 einen Höhepunkt beim Schützentag mit dem Kompanie- Vergleichsschießen und dem Königsball. 
Im unentgeltlichen Einsatz werden von den Schützenbrüdern etwa 2000 Arbeitsstunden für den Ausbau des Schießstandes geleistet. 

Nach 15 Jahren Vereinsgeschichte wird im Jahre 1939 das 10. Schützenfest gefeiert. Es sollte für 13 Jahre das letzte sein. 
Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges wird das Vereinsleben erheblich beeinträchtigt. Unter dem Vorsitz des Schützenbruders Josef Sonntag kann der Vereinsbetrieb aufrecht gehalten werden. Am 7. Mai 1944 findet die vorläufig letzte Generalversammlung statt. 

Nach bedingungsloser Kapitulation der deutschen Wehrmacht und mit der Besatzung von ganz Deutschland durch amerikanische, französische, englische und russische Truppen mussten sämtliche Waffen an die Besatzungsmächte abgegeben werden. Auf Anordnung der Besatzungsmacht wurden alle Schützenvereine verboten, somit hatte auch das Bestehen des Schützenvereines Schwerte-Ost e.V.1924 aufgehört. Ein Wiederauferstehen des Vereins erschien unmöglich. 

In den Folgejahren ruht das Leben im Schützenverein. 

Trotz vieler Bemühungen kann der frühere Vorstand erst am 10. März 1951 sämtliche Mitglieder und Interessenten zu einer Versammlung in die Gaststätte „Haus Kreinberg“ einladen. Wegen schlechter Beteiligung können keine Beschlüsse gefasst werden. Am 1. September 1951 kann das frühere Vorstandsmitglied, Hermann Leißner, durch ältere Schützenbrüder unterstützt, die Versammlung zur Wiedergründung im Vereinslokal eröffnen. Der neue Vorstand setzte sich wie folgt zusammen: 

1. Vorsitzender Hermann Leißner 
1. Schriftführer Karl-Heinz Albert 
1. Kassierer Günter Krämer 

Am 8. September 1951 wird der Verein im Vereinsregister angemeldet. Die alten Satzungen aus der Zeit vor 1933 erlangen wieder ihre Gültigkeit. Am 17. November 1951 feiert der Verein den 1. Schützenball nach dem Kriege.

Am 16. August wird anstelle des 11. Schützenfestes ein Schützentag mit Vogelschießen ausgerichtet. Der Schützenbruder Paul Sonntag kann, wie vor 25 Jahren sein Vater Josef Sonntag, die höchste Würde im verein erringen und geht somit als erster Schützenkönig der Nachkriegszeit als Paul II. in die Vereinsgeschichte ein. 
Mit dem Wiederaufbau des Schießstandes wird begonnen.

Nach Jahren der unfreiwilligen Unterbrechung kann am 12. und 13. Juni 1954 das 30- jährige Vereinsbestehen, verbunden mit den Festlichkeiten des 12. Schützenfestes. Es ist ein Fest, das ganz dem Gedanken des Schützenbrauches entspricht. An 21 Mitglieder kann die silberne Ehrennadel für 25jährige Treue verliehen werden. 

1959 ist bis auf wenige Abschlussarbeiten das neue Schützenheim fertiggestellt. Vorbereitungen bis ins Detail, lassen das 14. Schützenfest zu einem großartigen Zeltfest werden.

Im Jahre 1963 tritt der Schützenverein Schwerte-Ost e.V. 1924 dem Sauerländer Schützenbund bei. 
Beim 16. Schützenfest beteiligen sich die anwesenden Ratsherren der französischen Partnerstadt Bethune durch Ehrenschüsse am Vogelschießen. 

Die Jahreshauptversammlung im Jahre 1966 wird vielen Schützenbrüdern in stolzer Erinnerung bleiben, als der WDR mit einer Reportage in seiner Sendung „Hier und Heute“ einen Filmbericht über das Versammlungsgeschehen veröffentlichte. 

Am 01.06.1969 können die langwierigen Grundstücksverhandlungen zum Abschluss gebracht werden. Das Vereinsheim steht somit auf einem vereinseigenem Grundstück.  

Im Jahre 1974 begeht der Schützenverein Schwerte Ost 1924 e. V. sein 50- jähriges Bestehen. 
Eine Reihe von Veranstaltungen wurde in diesem Geschäftsjahr durchgeführt. In der Zeit vom 17.- 20. Mai 1974 fand das Schützenfest statt, dass aus Anlass des 50jährigen Bestehens als Jubelfest ausgerichtet und mit dem 9. Kreisschützenfest der Kreisgruppe Iserlohn 
Im Sauerländer Schützenbund verbunden war. 

1975 wurde dem Schützenverein durch Bescheid des Finanzamtes Dortmund-Hörde die Eigenschaft der Gemeinnützigkeit zuerkannt. 

Beim Kreisschützenfest der Kreisgruppe Iserlohn im Sauerländer Schützenbund am 10.07.1982 konnte der amtierende Schützenkönig Dieter I. (Blum) die Kreiskönigswürde erringen. Die Kreisstandarte ging bis zum nächsten Kreisschützenfest zum Schützenverein Schwerte-Ost e.V. 1924. 

Das Kaminzimmer im Schützenheim steht im Jahre 1983 kurz vor der Fertigstellung. Der Beginn der neuen Toilettenanlage wurde in Angriff genommen. Dank des unermüdlichen Einsatzes vieler Schützenbrüder gingen die Arbeiten gut voran. 

Rechtzeitig zur Schützenheimeröffnung im mai 1984 wurde die neue Toilettenanlage fertiggestellt. 

Höhepunkt im Jahre 1987 ist wie immer das Schützenfest. Zum 2. Mal in der Vereinsgeschichte gelingt es dem Schützenkönig Hubert I. (Schmied) die Kaiserwürde zu erringen. Zum großen Festball wird er als Kaiser Hubert I. und seine Ehefrau zur Kaiserin Roswitha I. gekrönt. 
Als Mitbegründer nahm der Schützenverein mit Freude am 25jährigen Bestehen der Kreisgruppe Iserlohn im Sauerländer Schützenbund mit einer großen Abordnung teil. 

Im Jahre 1989 wurde dem 1. Vorsitzenden Franz Eggert vom Sauerländer Schützenbund durch den Kreisoberst Friedhelm Ruthenberg der Orden für hervorragende Verdienste um das Schützenwesen verliehen. 

Da im Jahre1990 größere Renovierungsarbeiten am Dach des Schützenheimes notwendig werden, machte Schützenbruder Paul Witteler den Vorschlag, das Schützenheim mittelfristig mit einem Spitzdach aufzustocken und die Schießanlage in die obere Etage zu verlegen. 

Das Jahr 1991 steht im Zeichen des Golfkrieges. Das vorgesehne Schützenfest wurde deswegen einstimmig in das Jahr 1992 verlegt. Das amtierende Schützenkönigspaar Siegfried I. und Marlies II. (Weber) sagten zu, Ihre Regentschaft um 1 Jahr bis zum nächsten Schützenfest zu verlängern.. 
Aus gesundheitlichen Gründen stellt der 1. Vorsitzende Franz Eggert sein Amt zur Verfügung. Für seine Verdienste um den Schützenverein Schwerte-Ost erhält Franz Eggert die Ernennung zum Ehrenmitglied und zum Ehrenvorsitzenden. 

1992 ist der Golfkrieg beendet und das um 1 Jahr verschobene Schützenfest konnte gefeiert werden. Der Königsvogel wurde, wie in all den Jahren zuvor, von dem Schützenbruder Hubert Schmied in mühseliger Kleinarbeit angefertigt. 

Dank des Schützenbruders Paul Witteler konnten im Jahre 1993 die Planungen zum Bau eines Spitzdaches für das Schützenheim zum Abschluss gebracht werden. Nach Erteilung der Baugenehmigung wurde mit der Aufstockung des Schützenheims begonnen. 

Im Jahre 1996 wird beschlossen, wieder wie in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg, zum Schützenrock einen Schützenhut zu tragen. Am Regimentsappell wird der Hut vorgestellt und kann zum anstehenden Schützenfest erstmals in der Öffentlichkeit getragen werden. 
Schützenbruder und 2. Vorsitzender Paul Witteler, der für den Schützenverein Schwerte-Ost eine tragende Säule darstellt, erhielt vom Kreisoberst Friedhelm Ruthenberg den Orden für hervorragende Verdienste um das Schützenwesen. 
Die Arbeiten am Schützenheim gingen zügig voran. Der Dachstuhl wurde fertiggestellt, das Dach gedeckt. Es konnte somit mit den Innenarbeiten begonnen werden. 

Aufgrund einer Mitgliederspendenaktion konnte im Jahre 1997 die stark beschädigte Vereinsfahne aus der Gründerzeit restauriert werden. Die Arbeiten am Innenausbau des Schützenheims beschäftigen die Vereinsmitglieder das ganze Jahr über.

Im Jahre 1999 konnte der Schützenverein Schwerte-Ost auf sein 75- jähriges Bestehen zurückblicken.